Der Sternhimmel im Juli 2025

Der 24. April 1990 war ein Meilenstein für die beobachtende Astronomie. Das Spaceshuttle Discovery brachte das Hubble Space Telescope (HST) in 515 km Höhe in einen 95 Minuten dauernden Orbit um die Erde. Das 11,6 Tonnen schwere und 13 Meter lange Teleskop ist mit einem 2,4 Meter großen Hauptspiegel bestückt, von dessen Möglichkeiten sich die astronomischen Forscher, unabhängig von Wetter und Luftunruhe, hervorragende Bilder versprachen. Als jedoch die ersten Bilder ausgewertet wurden, gab es eine herbe Enttäuschung: Durch einen Schlifffehler am Spiegel lieferte das Teleskop nur unscharfe Bilder. Es war gewissermaßen kurzsichtig. Nach drei Jahren und acht Monaten bekam das mehrere Milliarden Dollar teure Teleskop im Zuge eines Wartungsfluges des Spaceshuttles Endeavour eine Korrekturoptik. Es liefert nun seit 32 Jahren die hervorragenden Bilder, für die es gebaut worden war. Die Beobachtungszeiten sind für Astronomen sehr begehrt. Nur ausgesuchte Projekte schaffen es, in der zwei- bis dreifachen Überbuchung Beobachtungszeit zu bekommen.

Am 20. Juli tritt die Sonne in das Sternbild Krebs, und für die Horoskopleser wechselt sie am 22. Juli in das Tierkreiszeichen Löwe. Am 2. Juli haben wir zunehmenden Halbmond, am 10. Juli Vollmond, am 18. Juli abnehmenden Halbmond und am 24. Juli Neumond. Der flinke Merkur hält sich unter dem Horizont in Sonnennähe auf und ist somit im Juli unsichtbar. Unser Nachbarplanet Venus ist am tiefen Osthimmel vor der aufkommenden Morgendämmerung ein Objekt der frühen Morgenstunden. Der rote Mars ist am tiefen westlichen Abendhimmel gerade noch kurz sichtbar, bevor er gegen 23:00 Uhr unter den Horizont verschwindet. Der Gasriese Jupiter ist am tiefen Nordosthimmel in der aufsteigenden Morgendämmerung nur mit einem Fernglas zu sehen. Den Ringplaneten Saturn findet man ab 1:00 Uhr als ein Objekt der zweiten Nachthälfte am tiefen Osthimmel. Am 16. Juli steht er nahe bei dem abnehmenden Mond.

Der nächtliche Himmel ist erst gegen Mitternacht richtig dunkel. Die Sommersternbilder Schwan, Leier und Adler sind nun am hohen Südhimmel schön zu sehen. Ohne störende Himmelsaufhellung durch städtische Lichtglocken kann man im Bereich des Schwans das schwach schimmernde Band der Milchstraße ausmachen. Der Große Wagen, Teil des Sternbildes Großer Bär, steht am Nordosthimmel, ihm gegenüber über den Polarstern hinweg finden wir das Himmels-W, die Kassiopeia. Ein Stück unterhalb dieses Sternbildes sollte man mit einem Fernglas unsere Nachbargalaxie, den Andromeda-Nebel ausmachen können.

Lutz Zimmermann, RVST e.V., sternwarte-tornesch.de

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