Der Sternhimmel im Mai 2025

1927 entdeckte der belgische Priester und Astronom George Lemaitre (1894-1966) die Expansion des Universums. 1931 entwickelt er daraus für den Beginn des Universums den Begriff „Uratom“. Der britische Astronom und Mathematiker Fred Hoyle (1915-2001) brachte in den 1950ern als ironische Kritik an Lemaitres Uratom-Theorie den Begriff „Big Bang“ ins Spiel, der im deutschen Sprachgebrauch „Urknall“ genannt wird. 1940 sagten die drei amerikanischen Kosmologen George Gamow (1904-1968), Ralph Alpher (1921-2007) und Robert Herman (1914-1997) als Folge des Urknalls eine Mikrowellen-Hintergrundstrahlung voraus. 1964 entdeckten die amerikanischen Physiker und Astronomen Arno Penzias (1933-2024) und Robert W. Wilson (geb. 1936) bei einem Antennentest ein atmosphärisches Hintergrundrauschen, welches sich später als die von Gamow, Alpher und Herman vorausgesagte kosmische Hintergrundstrahlung herausstellte. Dafür wurden sie 1978 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Weil die Voraussage durch Beobachtung und Messung bestätigt werden konnte, gilt die kosmische Hintergrundstrahlung als grundlegendes Argument für die Urknall-Theorie.

Am 14. Mai tritt die Sonne in das Sternbild Stier, und für die Horoskopleser geht sie am 20. Mai in das Tierkreiszeichen Zwillinge. Den Mond sehen wir folgendermaßen: am 4. Mai als zunehmenden Halbmond, am 12. Mai als Vollmond, am 20. Mai als abnehmenden Halbmond; und am 27. Mai haben wir Neumond. Der flinke Merkur steht in Sonnennähe am Tageshimmel und ist somit nicht zu beobachten. Unser Nachbar, der Planet Venus, ist ein Objekt des Morgenhimmels. Geht er am Monatsanfang gegen 4:30 Uhr auf, so verlagert sich das bis zum Monatsende nach vorne auf 3:40 Uhr. Wegen ihres großen Winkelabstandes von der Sonne strahlt die Venus sehr hell am morgendlichen Osthimmel. Mars geht am Monatsanfang gegen 3:00 Uhr und am Monatsende bereits eine Stunde nach Mitternacht im Nordwesthorizont unter. In der Nacht vom 3. auf den 4. Mai zieht der zunehmende Halbmond an dem roten Planeten vorbei. Der Gasriese Jupiter verlässt den Abendhimmel, gegen Monatsende benötigt man ein Fernglas, um ihn im Nordwesten aufzustöbern. Der Ringplanet Saturn geht in den frühen Morgenstunden im Osten auf, wird aber in der voranschreitenden Morgendämmerung allmählich unsichtbar.

Die Sommersternbilder Schwan und Leier kommen im Osten herauf, während die Frühlingssternbilder Löwe und Zwillinge zum Westhorizont wandern. Der Große Wagen verlässt allmählich den Zenit. Der mittlere Deichselstern Mizar gilt zusammen mit dem Stern Alkor als sog. Augenprüfer, wer das Sternenpaar freiäugig trennen kann, dem sagt man scharfes Sehen nach.

Lutz Zimmermann, RVST e.V., sternwarte-tornesch.de

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