Der Sternhimmel im September 2025

In Abhängigkeit von der Position der Erde auf ihrer jährlichen Umlaufbahn steht die Sonne vor einem wechselnden Sternenhintergrund. Sie wandert dabei scheinbar innerhalb eines Jahres durch die zwölf Tierkreissternbilder. Diese scheinbare jährliche Sonnenbahn (als Projektion der Erdbewegung) nennt man auch die Ekliptik (griech: Finsternis). Wegen der Erdachsenneigung um 23,5 Grad gegen die Senkrechte zur Ekliptik schneidet auch der Himmelsäquator (als Projektion des Erdäquators) die Ekliptik um 23,5 Grad (die sogenannte Schiefe der Ekliptik). Wandert die Sonne auf der Ekliptik nördlich des Himmelsäquators, haben wir auf der Nordhalbkugel Sommer, wandert sie südlich, haben wir Winter. Zweimal im Jahr überquert sie dabei den Himmelsäquator an den sog. Äquinoktialpunkten (lat: aequus = gleich, nox = Nacht; Tag und Nacht haben die gleiche Länge). Am 20. März zum Frühlingsanfang (Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche) geschah dies von Süd nach Nord. Am 22. September (Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche) um exakt 19.19 Uhr überquert die Sonne den Himmelsäquator von Nord nach Süd. Das ist der astronomische Herbstanfang.

Am 16. September tritt die Sonne in das Sternbild Jungfrau. Für die Horoskopleser wechselt sie am 22. September in das Tierkreiszeichen Waage. Am 7. September haben wir Vollmond, am 14. September abnehmenden Halbmond, am 21. September Neumond und am 30. September zunehmenden Halbmond. Am 7. September gibt es eine totale Mondfinsternis. Davon ist aber nicht alles zu sehen, weil der Mond bereits verfinstert gegen 20 Uhr in unseren Breiten aufgeht. Das Ende der Finsternis ist bis gegen 21.45 Uhr zu beobachten. Der flinke Merkur steht in Sonnennähe beziehungsweise unter dem Horizont und ist somit nicht zu sehen. Unser Nachbarplanet Venus ist ein Morgenobjekt, er steigt im Laufe des Monats zwischen 3.40 Uhr und 5 Uhr über die östliche Horizontlinie. Am 19. September ab 14 Uhr bedeckt die dunkle Mondscheibe die Venus, bis sie am westlichen Mondrand gegen 15.15 Uhr wieder sichtbar wird. Der rote Mars hat sich vom Abendhimmel verabschiedet und bleibt somit unsichtbar. Der Gasriese Jupiter ist in der frühen Morgendämmerung am tiefen Osthimmel nicht zu übersehen. Der Ringplanet Saturn ist ein Objekt für die ganze Nacht, er steht der Sonne am Himmel gegenüber. Das Sommerdreieck Deneb (Sternbild Schwan), Wega (Sternbild Leier), Atair (Sternbild Adler) steht hoch am Südhimmel. Am tiefen Nordhimmel finden wir den Großen Wagen. Verlängert man die hinteren Kastensterne um das Fünffache, trifft man auf den Polarstern und damit auf den Himmelsnordpol. Verfolgt man diese Linie weiter Richtung Südost, erreicht man das Himmels-W, das Sternbild Kassiopeia. Lutz Zimmermann, RVST e.V., sternwarte-tornesch.de

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