Der Sternhimmel im Juni 2025

Sterne haben, je nach Größe und Brennstoffvorrat, eine begrenzte Lebensdauer. Ihr Brennstoff ist in der Hauptsache Wasserstoff, der durch Fusionierung in Helium umgewandelt wird. Unsere Sonne verbrennt bei diesem Fusionsprozess in jeder Sekunde vier Millionen Tonnen Wasserstoff zu Helium unter Abgabe von Strahlungsenergie (E=mc²). Das tut sie seit etwa fünf Milliarden Jahren und wird es voraussichtlich auch weitere fünf Milliarden Jahre tun. Ist der Brennstoffvorrat aufgebraucht, explodiert der Stern, er endet in einer sog. Supernova. Geschieht dies in unserer Milchstraße, würden wir ein helles sternenähnliches Objekt auch am Tageshimmel sehen können. Das letzte derartige Ereignis wurde am 10. Oktober 1604 im Sternbild Schlangenträger von Simon Marius (1573-1624), markgräflicher Hofastronom in Ansbach, entdeckt. Er war aber nicht der erste, denn bereits am 9. Oktober hatte der italienische Theologe und Astronom Ilario Altobelli (1560-1637) die Supernova gesehen. Obwohl Johannes Kepler (1571-1630) sie erst am 17. Oktober sah und auch beschrieb, ist sie heute in der Literatur als „Keplers Supernova“ bekannt.

Für die Horoskopleser tritt am 21. Juni die Sonne in das Tierkreiszeichen Krebs. Gleichzeitig wechselt sie in das Sternbild Zwillinge. Dies ist zugleich der Beginn des astronomischen Sommers. Wir haben dann den längsten Tag und die kürzeste Nacht. Der Mond zeigt folgende Phasen: am 3. Juni zunehmender Halbmond, am 11. Juni Vollmond, am 18 Juni abnehmender Halbmond und am 25. Juni Neumond. Der flinke Merkur bewegt sich zu sehr in der dämmerigen Horizontnähe, er ist daher nicht zu sehen. Unseren Nachbarplaneten Venus beobachtet man am besten in den frühen Morgenstunden gegen 4:30 Uhr am tiefen Osthimmel; am 22. Juni steht der abnehmende Mond oberhalb der Venus. Der Gasriese Jupiter steht in Sonnennähe und ist daher nicht zu sehen. Der Ringplanet Saturn ist ebenso wie die Venus ein Objekt der frühen Morgenstunden, man findet ihn am tiefen Südosthorizont.

Der Juni ist der Monat der kurzen Nächte, trotzdem lohnt sich ein Blick an den nächtlichen Himmel. Die Sommersternbilder Schwan, Leier und Adler dominieren am Osthimmel. Deren Hauptsterne Deneb (Schwan), Wega (Leier) und Atair (Adler) bilden das Sommerdreieck. Das Frühlingssternbild Löwe rückt immer näher an den westlichen Horizont. Fernglasbesitzer sollten sich die Zenitnähe vornehmen, um das schöne Sternbild Nördliche Krone zu sehen. Der Große Wagen ist am hohen Westhimmel nicht zu übersehen, während am tiefen Nordhimmel das Himmels-W, die Kassiopeia zu beobachten ist.

Lutz Zimmermann, RVST e.V., sternwarte-tornesch.de

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